Auf dem Lübecker Hochschulcampus wird nicht nur geforscht und entwickelt, sondern auch produziert. Neuerdings stellt hier ein Zahntechnikermeister aus Südtirol in seinem Labor spezielle Polyethylen-Schienen für die Korrektur von Zahnfehlstellungen her.

Wie kommt ein Südtiroler nach Lübeck ins Multifunktionsgebäude 1 auf dem Campus? Andreas Valtingojer, Gesellschafter und Geschäftsführer der Linear Tech GmbH, lacht sein schönstes Lächeln und bringt es fertig, gleichzeitig wie ein Lausbub zu grinsen: „Ich wollte meine spezielle Zahnschiene in Deutschland produzieren und auf den Markt bringen; die Schleswig-Holsteiner und speziell die Lübecker waren die Schnellsten und Klarsten, was Finanzierungsunterstützung und Gründungsberatung angeht. Und die Räume hier sind so flexibel, wie ich sie brauche – denn wir wollen ja wachsen.“

Der 43-jährige Zahntechnikermeister arbeitet mit seinem Acht-Menschen-Team seit März 2014 in Lübeck und ist von hier aus häufig unterwegs, um den Zahnärzten in Hamburg, Nordrhein-Westfalen oder München die Vorteile seines Produktes zu erklären. „Zahnkorrekturschienen gibt es einige“, erzählt Valtingojer. „Aber wir haben eine echte Alleinstellung, deren Geheimnis in der Verbindung von High-Tech-Maschinen, eigener 3D-Modell-Software und höchster Handwerkskunst im Herstellungsprozess liegt. So bieten wir die technisch präziseste Lösung am Markt mit praktisch hundertprozentig vorausberechenbaren Korrekturergebnissen – und mit einer realistischen Beratung vorab. Zahnärzte und Endkunden bekommen höchste Made-in-Germany-Qualität aus einer Hand.“

Der Zahntechnik-Experte mit 27-jähriger Berufserfahrung vertraut seinem besonderen Verfahren und der eigenen Beratungskompetenz so sehr, dass er dem Endkunden eine eher ungewöhnliche Garantie bietet: Sollte nach dem geplanten Korrekturablauf noch weiterer Korrekturbedarf bestehen, erhält der Kunde die weiteren Schienen kostenlos. Ein typischer Korrekturablauf dauert vier bis sechs Monate und läuft in sechs Schritten ab. „Alle drei oder vier Wochen erhält der Kunde eine neue Präzisionsschiene für den nächsten Korrekturschritt“, erläutert Valtingojer. „Die Behandlungsschritte werden zuvor mit unserem hauseigenen Planungssystem präzise festgelegt. Die Korrekturgenauigkeit reicht dabei hinunter bis zu 0,15 Millimeter. Das erreichen wir durch die Exaktheit unserer 3D-Modelle und durch die filigrane Handwerkskunst unserer beiden Spezialisten für den letzten Fertigungsschritt.“

Einigen Hundert Endkunden hat der Südtiroler mit seinem Lübecker Team schon zu einem schöneren Lächeln verholfen. Einige Tausend sollen es im kommenden Jahr werden. Und eine Ausweitung seines Produktangebots hat der unermüdliche Weiterdenker Valtingojer auch schon im Sinn: „Eine besondere Sport-Schiene haben wir bereits weitgehend ausentwickelt, einige andere Anwendungen sind in der Planung.“ Und natürlich wurde der Firmenstandort auch wegen der Nähe zu den Hochschulen und Kliniken gewählt: Die ersten Kontakte zu den benachbarten Instituten werden gerade hergestellt.