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Eine kleine Truppe von Laser-Spezialisten hat sich aufgemacht, von Lübeck aus die Länder Süd- und Ostasiens mit ihren Geräten für kosmetisches Lasern zu beliefern.

„Hypertech Laser Systems“ (HLS) heißt die Firma, die Fedor Mayorov 2009 gegründet hat. Der gebürtige Russe kam aus dem fernen Novosibirsk über Kassel nach Lübeck, in „die deutsche Hauptstadt der medizinischen Laser-Entwicklung“, wie der promovierte Physiker Lübeck liebevoll nennt. Am Medizinischen Laserzentrum der Universität war er bis 2009 in einem Industrieprojekt mit der Entwicklung von kosmetischen Lasergeräten der neuesten Generation beschäftigt. Dabei wurde ihm klar, dass seine Berufung darin liegt, „solche Geräte so auszuentwickeln, anzupassen und zu produzieren, dass sie auf dem Markt tatsächlich ein Verkaufserfolg werden können“. Mit HLS hat er sich auf den Weg gemacht, dieser Berufung zu folgen.

Das erste eigene Gerät war schnell fertig: ein kleiner, leicht transportierbarer kosmetischer Laser zum Beispiel zur Entfernung von Tattoos. Die dafür nötige Technologie des „Nd-YAG-Lasers“ (neodymdotierten Yttrium-Aluminium-Granat-Laser) war an sich nicht neu. Aber Mayorov und seinem kleinen Mitarbeiter-Team gelang es, das Gerät aus weltweit eingekauften Standardbauteilen zu montieren, sodass es zugleich technisch besser (insbesondere in Sachen Genauigkeit und Bedienbarkeit) und mindestens 25 Prozent preisgünstiger als konkurrierende Modelle sein konnte. „Das macht immerhin ein paar Zehntausend Euro pro Stück. Und das ist seither auch unsere Business-Strategie“, berichtet der Forscher, der zum Geschäftsmann geworden ist. „Wir finden mithilfe unseres speziellen Laser-Know-hows Lösungen für im Prinzip vorhandene Laser-Technologien, die diese zu realistischen Konditionen produzierbar und damit marktfähig machen. Das Prinzip wenden wir zurzeit auch auf eine andere Technologie an, die unsere russischen Partner schon bis zum Prototypen entwickelt haben: die hochsensitive Laser-Testung auf Gas in verschiedenen Umgebungen.“ Den Abnehmer-Markt dafür kennt Mayorov auch schon, ohne ihn zu diesem Zeitpunkt verraten zu wollen.

Das aktuelle Nachfolgemodell des kosmetischen Start-Produkts von HLS wird vor allem zum „Verschweißen“ von störend-sichtbaren Blutgefäßen etwa im Gesicht oder an den Beinen benutzt. Von diesem Modell kann HLS zurzeit ungefähr jeden Monat zwei Stück im eigenen Produktionslabor im MFC-Gebäude 1 im Hochschulstadtteil montieren – und dann zum Empfänger in Süd- oder Ostasien transportieren. „Dort legen die Menschen tatsächlich mehr Wert auf äußere Schönheit als hierzulande“, erzählt der Geschäftsführer. „In Bangkok beispielsweise gibt es – neben den weltbekannten großen Schönheitskliniken – im Untergeschoss so ziemlich jedes Einkaufszentrums ein Kosmetik-Studio neben dem anderen. Hier wie dort wird auch mit unseren Geräten medizinkosmetisch behandelt.“ Vor allem aber seien die Geschäftspartner in diesen Ländern von den Nutzen- und Kostenvorteilen der Geräte aus Lübeck vergleichsweise leicht zu überzeugen. „Deutsche und Europäer sind immer erst skeptisch, Asiaten probieren aus“, fasst der 37-Jährige seine inzwischen schon erheblichen internationalen Vertriebserfahrungen zusammen. Die größte Hürde auf dem Weg zum Verkauf sind für den überzeugten Lübecker aus Russland stets die Zulassungs- und Zertifizierungsbestimmungen der einzelnen Länder. Aber auch in diesem Bereich hat sich der Physiker inzwischen mit einer fachkompetenten Mitarbeiterin verstärkt, sodass der Eroberung weiterer Märkte im Namen der Schönheit nichts mehr im Wege steht. „Zurzeit arbeiten wir daran, einen Vertriebspartner vor Ort für die arabischen Länder zu finden“, blickt Mayorov optimistisch nach vorn.

Mehr Info:  www.hypertech-lasers.de

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