3D Week Lübeck – digitaler Mittelstandstag erreicht rund 170 Teilnehmer

Am Mittwoch, den 9. September 2020, startete die zweite Ausgabe der 3D Week Lübeck zum Thema 3D-Druck. Aufgrund der Herausforderungen durch die Corona-Krise fand die 3D Week in diesem Jahr vollständig digital statt – und das erfolgreich: Rund 170 Teilnehmer folgten den Vorträgen, Webinaren und digitalen Ausstellungen des Mittelstandstags per Livestream.

3D Week Lübeck wird digital

Nach dem erfolgreichen Auftakt der ersten 3D Week im vergangenen Jahr mit rund 300 Besuchern, bei der sich Vertreter aus Industrie, Wirtschaft und Wissenschaft über die neuesten Entwicklungen und Trends im Bereich 3D-Druck austauschten, war den Organisatoren Dr. Frank Schröder-Oeynhausen (Technikzentrum Lübeck) und Prof. Dr. Thorsten Buzug (Universität zu Lübeck) klar, dass es auch in diesem Jahr mit den Einschränkungen durch die Pandemie eine 3D Week geben muss. So wurde das Programm der 3D Week vollständig digital umgesetzt. Denn Ziel der branchenübergreifenden Veranstaltung bleibt es, den Austausch zum Thema 3D-Druck in Schleswig-Holstein zu intensivieren. Dazu ist Lübeck mit seinem Campus hervorragend aufgestellt, so Dr. Schröder-Oeynhausen in seiner Begrüßungsrede. Hier beschäftigten sich die Universität zu Lübeck, die Technische Hochschule, das Fraunhofer Institut, das FabLab Lübeck, das Technikzentrum mit seiner TZL Akademie und viele ansässige Unternehmen und Startups mit dem Thema 3D-Druck.

Am Mittwoch startete das Programm mit dem 3D Week Mittelstandstag. Geboten wurden auch in diesem Jahr Vorträge, Diskussionen, Ausstellungen und Webinare rund um das Thema 3D-Druck mit namhaften Herstellern, Anbietern und Instituten wie SLM, VisiConsult, Bionic Production, IGO3D, Materialise, EOS und Fraunhofer IAPT. Nachmittags startete dann die 3-tägige Fachtagung AMMM (Additive Manufacturing Meets Medicine) zum Einsatz des 3D-Drucks in der Medizin.

3D-Druck als Zukunftstechnologie

Wie wichtig es sei, sich mit der 3D-Druck-Technologie zu beschäftigen, betonte Johannes Hartwig (Abteilungsleiter im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein) in seinem Grußwort. 3D-Druck sei eine – wenn nicht DIE – Zukunftstechnologie, die das Potenzial habe, die industrielle Produktion zu revolutionieren. Um die Zukunft zu gestalten, müsse man sich mit dieser Technologie auseinandersetzen, die mittlerweile in vielen Bereichen von Flugzeugbau bis Medizin Einzug gehalten habe. Der 3D-Druck ermögliche auch Mittelständlern, Ersatzteile und Prototypen individualisiert und kostengünstig in kleinen Stückzahlen herzustellen. Dies sei, ebenso wie die Digitalisierung, für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen in Schleswig-Holstein von großer Bedeutung, so Hartwig.

Wie Unternehmen den 3D-Druck einsetzen können, erklärte Prof. Dr. Jens Telgkamp (HAW Hamburg). Er gab in seiner Keynote einen Überblick über die industriell wichtigsten Verfahren, Entwicklungen und Potenziale im Bereich der additiven Fertigungsverfahren und erklärte, wann es sich lohnt, 3D-Druck im eigenen Unternehmen einzuführen.

Vielfältiges Rahmenprogramm

Was bringt 3D-Druck meinem Unternehmen? Welche Fertigungsverfahren gibt es und wie ist der aktuelle Stand der Technologie? Was muss ich beachten? Diese und weitere Fragen wurden auf dem Mittelstandstag angeregt diskutiert. Session 1 befasste sich mit Metalldruck und Qualitätssicherung. In Session 2 standen Kunststoffdruck und Anwendungen im Fokus. Session 3 konzentrierte sich schließlich auf Digitalisierung und spezielle Anwendungsverfahren. In den Pausen hatten die Teilnehmer Gelegenheit, sich auszutauschen und die digitale Ausstellung zu besuchen. Nach den Vorträgen ging es am frühen Nachmittag über zum Webinarprogramm.

Die Webinare und Speaker des 3D Week Mittelstandstags im Überblick:

Keynote

  • Industrielle Additive Fertigung – aktuelle Potentiale und Herausforderungen
    Prof. Dr. Jens Telgkamp (HAW Hamburg)

Session 1: Metalldruck und Qualitätssicherung

  • Industrialisierung der metallbasierten additiven Fertigung: Vom Prototyping zur Serienproduktion
    Hendrik Schonefeld, Head of Sales EMEA, SLM Solutions Group AG
  • Bessere Lösungen für Betriebsmittel durch 3D-gedruckte Metallteile
    Matthias Winderlich, AM Metals GmbH
  • Qualitätsinspektion von 3D gedruckten Teilen
    Lennart Schulenburg, Commercial Director, VisiConsult X-ray Systems & Solutions GmbH

Session 2: Kunststoffdruck und Anwendungen

  • Erfolgreicher Einstieg in den Desktop Metall 3D-Druck
    Julian Milling, Application Engineer, IGO3D GmbH
  • Ideale Bauteile zum Einstieg in den 3D Druck
    Ulf Flinsprach, EOS GmbH Electro Optical Systems
  • Vom Prototyping zur Serienfertigung
    Dominik Müller, Strategic Account Manager, Stratasys GmbH

Session 3: Digitalisierung und spezielle Verfahren

Webinare

AMMM

Nach dem Mittelstandstag fand auch in diesem Jahr wieder die internationale wissenschaftliche Konferenz zum Thema 3D-Druck in der Medizin AMMM statt. Von Mittwochnachmittag bis Freitag brachte sie Ingenieure, Wissenschaftler und Techniker mit Ärzten und Unternehmern digital zusammen, um die neuesten Errungenschaften in der 3D-Druckentwicklung für die Medizin zu diskutieren. In acht Sessions wurden über 50 Fachbeiträge zu Themen des Medical 3DP in den Fokus gerückt, u.a. in zwei Sessions Anti-Corona Aids and Devices.

3D Week sagt Danke
Wir sind stolz darauf, dass wir gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern – der Universität zu Lübeck und Infinite Science – die 3D Week auch in diesem Jahr durchführen konnten. Wir danken allen Teilnehmern, Speakern, Sponsoren und Mit-Organisatoren und hoffen, dass sich neue Geschäftskontakte ergeben haben, das 3D-Druck Netzwerk im Norden weiter wächst und wir Sie im nächsten Jahr hoffentlich wieder persönlich in Lübeck begrüßen können.

Organisiert wurde die 3D Week von der Universität zu Lübeck, dem TECHNIKZENTRUM Lübeck (TZL) und der Infinite Science GmbH.

Hier gibt es einen Einblick hinter die Kulissen: